Ein Therapiehund ist in erster Linie ein Hund wie jeder andere. Er braucht Auslauf, er will spielen, er möchte Zeit mit seinem Menschen verbringen oder sich auch einfach mal zurück ziehen. Doch neben seinen natürliche Bedürfnissen sind diese Hunde dazu ausgebildet Menschen zu helfen und medizinische oder pädagogische Behandlungen zu unterstützen.

Was ist ein Therapiehund?

Einen Therapiehund kann man an viele Orten antreffen. Zu seinen Arbeitsplätzen gehören unter anderem Krankenhäuser, heilpädagogische Praxen, Seniorenheime oder auch Schulen. Gemeinsam mit ihrem Hundeführer, der i.d.R. auch in einem medizinischen oder pädagogischem Bereich arbeitet, helfen sie bei der tiergestützten medizinischen Behandlung von neurologischen oder psychischen Krankheiten und sind dabei quasi als Co-Therapeuten fest in die Therapie integriert. Beispielsweise kommen sie in der Psychotherapie, Egotherapie, Physiotherapie oder Sprach-Sprechtherapie zum Einsatz.

Der Therapiehund unterschiedet sich dabei vom Assistenz- oder Besuchshund. Er dient nicht wie ein Assistenzhund als ständiger Begleiter einer eingeschränkten Person oder wie ein Besuchshund als sozialer Kontakt für beispielsweise pflegebedürftige Menschen.

Wobei können Therapiehunde helfen?

  • Probleme beim Sprechen
  • Probleme bei der Bewegung
  • Psychischen Problemen

Wie arbeitet ein Therapiehund?

Bei den Therapiehunden unterscheidet man „aktive“ und „reaktive“  Therapiehunde.  Aktive Therapiehunde fordern die zu behandelnde Person aktiv zu etwas, z.B. Spielen, auf. Er schafft es den Menschen zu motivieren und bringt dabei eigene Ideen mit. Reaktive Therapiehund warten  eher ab und richten sich stark nach dem Wohlbefinden des Menschen und reagieren auf dessen Handlungen und Aufforderungen.

Es gibt zahlreiche Studien welche positiven Einflüsse Hunde auf den Menschen haben. Bereits ihre Anwesenheit kann Stress abbauen, Blutdruck senken, Aggressionen vermindern und generell das menschliche Wohlbefinden steigern.

Dabei können Hunde besser als ihre menschlichen Kollegen die Körpersprache zu lesen. Außerdem hat Hund-Mensch-Kommunikation einen großen Vorteil gegenüber zwischenmenschlicher Kommunikation: Ein Hund wertet, verurteilt, rät oder fordert nicht auf.

Ein weiterer Bonus ist, dass der menschliche Körper beim Streicheln Oxytocin ausschüttet, welches den Menschen glücklicher, ruhiger und emphatischer macht.

Berufsalltag eines Therapiehundes

Ein Therapiehund darf maximal 45 Minuten in einzeltherapeutisches Sitzungen arbeiten und das nicht häufiger als drei mal die Woche. Der Hund ist in dieser Zeit nicht permanent im Einsatz, die Arbeit als Therapiehund ist sehr anstrengend, die Einheiten sind höchstens 10-15 Minuten am Stück . Es ist natürlich auch hier von Hund zu Hund unterschiedlich. Der Hund sollte immer die Möglichkeit haben auszuweichen und sich auf einer (evtl. Easy-Decke) zu entspannen. Wenn mehrere Hunde abwechselnd zum Einsatz kommen kann sich die Arbeitszeit auf bis zu zwei Stunden täglich erhöhen. Dies hängt damit zusammen, dass die Hunde sich dann abwechseln und zwischenzeitlich eine komplette Pause haben, in der sie auch nicht im Raum sind.

Welche Voraussetzungen müssen Hund & Halter mitbringen?

Hund:

  • Gesundheit
  • ein offenes & freundliches Wesen auch Fremden gegenüber
  • enge Bindung mit seinem Menschen
  • hohe Reizschwelle
  • niedrige Aggressionsbereitschaft
  • ruhiger Charakter
  • guter Gehorsam
  • kein territoriales Verhalten
  • sensibel & dennoch stressresistent

Halter:

Entweder der Halter bringt selber eine therapeutische Ausbildung mit oder wird vor Ort von entsprechend ausgebildetem Personal begleitet.

Welche Hunderassen sind geeignete Therapiehunde?

An sich eigenen sich für die Arbeit Hunde aller Rassen und aller Größen. Grundsätzlich kann ein Hund unabhängig von seiner Rasse zum Therapiehund werden, wenn er die charakterlichen Anforderungen erfüllt. Dennoch gibt es Hunderassen, die generell aufgrund ihrer  Eigenschaften häufiger geeignet sind, wie z.B. Golden Retriever, Labrador Retriever oder Pudel. Das bedeutet dennoch nicht, dass jeder Labrador ein guter Therapiehund wäre.

Inzwischen gibt es auch die gezielte Züchtung von Therapiehunden. Dennoch eignen sich auch in diesen Würfen nicht alle Welpen als Therapiehunde. Es gibt zahlreiche Test, die über die Zeit der Aufzucht durchgeführt werden, um eine Eignung festzustellen.

Nala von der Hundeschule Nusse

Wann & wie wird ein Hund zum Therapiehund?

Die Ausbildung zum Therapiehund kann z.B. über das Tradieren erfolgen. Dabei lebt der zukünftige Therapiehund mit bereits ausgebildeten Hunden und lernt gewisse Dinge von diesen.

Ein Hunde, der in Deutschland Therapiehund werden soll, muss eine Prüfung ablegen.

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