Oft werde ich gefragt, warum es überhaupt einen Eignungstest für die Therapiehunde-Ausbildung gibt und was genau bei diesem Eignungstest passiert und herausgefunden werden soll.

Hier erfährst du, was ein Therapiehund überhaupt ist, warum es einen Eignungstest braucht, worauf wir bei dem Eignungstest zur Therapiehunde-Ausbildung bei Trust The Dog achten und wie der Eignungstest abläuft.

Therapiehund – Was ist das eigentlich?

Ein Therapiehund ist grundsätzlich ein Hund, der in bestimmten Einrichtungen in vielen verschiedenen bereichen tätig sein kann, um z.B. Lernleistungen zu steigern, Bewegungstherapien oder kognitive Übungen durchzuführen oder bei der Spiegeltherapie und Sprachtherapie zu unterstützen.

Er kann Türenöffner, Freund und Seelentröster sein.

Dabei ist es nebensächlich, in welcher Einrichtung der Hund tätig ist. Dieser kann für den Besuch in Kindergärten, in Schulen, in Behinderteneinrichtungen, Seniorenheimen oder Hospizen unterstützen.

Allerdings ist nicht jeder Hund dazu geeignet, im Kindergarten oder in der Seniorengruppe in Menschengruppen zu arbeiten. Denn man darf nie vergessen, dass es sich bei Hunden um individuelle Lebewesen mit eigenen Stärken und Schwächen handelt.

Hunde sind aber so vielfältig einsetzbar, dass man keine pauschale Aussage darüber treffen kann, ob ein Hund als Schulhund oder als Therapiehund geeignet ist.

Deshalb werden Eignungstests angeboten, bei denen bestimmte Situationen und Verhaltensweise überprüft werden. Aber dazu später mehr.

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Schulhund

Ein Schulhund ist ein speziell ausgebildeter und geprüfter Hund, der in Schulen eingesetzt wird, um Kindern Erfahrungen im Umgang mit Hunden zu ermöglichen. Hundeführer gehen dazu mit ihren Hunden in die Schule und bieten die Gestaltung von Unterricht an. Sie sollen helfen, Kindern Wissen um den Hund zu vermitteln und anschließend ermöglichen, das richtige Verhalten am Hund zu üben [Quelle: Wikipedia Schulhund]

Die Voraussetzung für die Ausbildung zum Schulhund-Team ist die entsprechende pädagogische Ausbildung des Hundeführers.

Ob als Lese-, Mathe-, oder Englischhund ist bewiesen, dass der Hund so manche Türen bei Kindern geöffnet hat, die der Mensch nicht öffnen konnte.

Die Lernleistung bei den Kindern steigt enorm, wenn der Hund dabei ist.

schulhund

Auf einmal können die Kinder nicht nur „ruhig“ sein, sie achten auch darauf, dass Regeln eingehalten werden – und das von ganz alleine.

Folgende Veränderungen bei Kindern sind deshalb möglich:

  • Die Schulbesuche gestalten sich grundsätzlich angenehmer
  • Kinder, die Schwierigkeiten bei der Integration in den Klassenverband haben, werden aus ihrer Isolation geholt
  • Verhaltensauffälligkeiten bei Schülern reduzieren sich
  • Die Sozialkontakte werden verbessert uvm.

Der ausgebildete Schulhund wird entweder als Schulbegleithund eingesetzt und ist im Unterricht lediglich anwesend oder er wird als Co-Pädagoge eingesetzt und wird aktiv in den Unterricht eingebunden.

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Therapiehund

Ein Therapiehund ist ein Haushund, der gezielt in einer tiergestützten medizinischen Behandlung (beispielsweise im Rahmen einer Psychotherapie, Ergotherapie, Physiotherapie, Sprach-Sprechtherapie oder Heilpädagogik) eingesetzt wird. Er ist abzugrenzen vom Assistenzhund, der als ständiger Begleithund für Menschen mit körperlichen, geistigen und/oder seelischen Einschränkungen ausgebildet und eingesetzt ist. Der Therapiehund ist nicht mit dem „Besuchshund“ zu verwechseln. Besuchshunde werden von Fachpersonal oder auch Ehrenamtlern geführt, um soziale Kontakte von pflegebedürftigen Menschen o. ä. zu erhalten. Sie arbeiten nicht im therapeutischen Sinne, sondern auf sozialer Ebene [Quelle: Wikipedia Therapiehund].

Ihr könnt mit dieser Ausbildung in allen therapeutischen Bereichen, wie Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie etc. eingesetzt werden.

Therapiehunde

Wenn Du selber die Voraussetzung einer entsprechenden, therapeutischen Ausbildung mitbringst, dann wird der Hund als Co-Therapeut mit in die Behandlung genommen.

Aber auch, wenn Du keine therapeutische Ausbildung hast, kannst Du durchaus als Therapiehunde-Team tätig sein. Dann muss nur gewährleistet sein, dass Dich entweder eine Fachkraft oder eine Pflegekraft begleitet. In einem Seniorenheim, wäre es dann zum Beispiel eine examinierte Fachkraft oder ein Pfleger/Pflegerin.

Anwendungsgebiete zum Beispiel:

  • Frühförderung bei Kindern
  • Spiegeltherapie und Sprachtherapie bei Schlaganfallpatienten
  • Bewegungstherapie bei Parkinson-Betroffenen
  • kognitive Übungen bei Demenzkranken
  • …vieles mehr.

Warum braucht es einen Eignungstest?

Für die Arbeit als Therapiehund eigenen sich grundsätzlich Hunde jeglicher Rassen und Größe. Jeder Hund kann also, wenn er die Voraussetzunge mitbringt, ein Schul- oder Therapiehund werden. Dennoch gibt es Rassen, die aufgrund ihres Zuchtziels die Voraussetzungen eher mitbringen, als die Rassen, die ein anderes Zuchtziel beinhalten.

Geeignet sind vor allem Rassen, die eine hohe Reizschwelle haben, ein sehr geringes Aggressionspotential, die sehr Menschenfreundlich sind, Rassen, die nicht territorial sind. Es gibt Hunde, die sind aufgrund von ihrer Rasse recht hibbelig, haben einen ausgeprägten Jagdinstinkt oder einen hohen Schutztrieb. Diese Rassen sind daher häufiger ungeeignet.

Aufgrund ihrer rassetypischen Grundeigenschaften eignen sich häufig diese Rassen. Stellvertretend für viele andere Rassen, nenne ich hier mal die Retriever, die Pudel, die Bologna Zwetna, aber auch viele Mischlingshunde bringen die Voraussetzungen mit.

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Was muss der Hund mitbringen für den Eignungstest mitbringen?

Der Hund sollte ein freundliches Wesen besitzen und Menschen gegenüber aufgeschlossen sein. Wichtig ist auch, dass er gut sozialisiert ist. Bei der Eignungsprüfung muss der Hund mindestens 1 Jahr alt sein.

Wichtig ist auch, dass es sich um ein aufmerksames, gut zugängliches, ausgegliches und kontaktfreudiges Tier handelt.

Der Hund sollte möglichst wenig bis gar nicht schreckhaft sein und deutlich kontrollierbar sein. Es ist nicht schlimm, wenn der Hund sich erschrickt (darf er ja auch, er ist ja keine Maschine). Bei dem Test wird aber geschaut, wie der Halter mit der Situation umgeht, bzw. was macht der Hund in der Situation, wie schnell beruhigt der Hund sich wieder.

Außerdem muss eine tiefe, vertrauensvolle und sehr enge Beziehung zum Halter bzw. zur Halterin bestehen. Es sollte sich bei diesem Mensch-Hund-Team bereits um eine eingespielte Kombination handeln, so dass der Hund auch jederzeit abrufbar ist und auf die Aktionen des Menschen entsprechend reagiert.

So läuft der Eignungstest ab

Der Eignungstest findet auf dem Hundeschulen Gelände der Hundeschule Trust the Dog statt. Während des Tests sind andere Menschen, sowohl Erwachsene als auch Kinder, anwesend.

Bei dem Eignungstest schauen wir, ob ihr als Team geeignet seid. Darauf kommt es nicht an, ob dein Hund einen absoluten Gehorsam hat, denn die Hundeerziehung, die kann man mit links lernen. Es kommt auf die Fähigkeiten von dir und deinem Hund an.

Der Fokus beim Eignungstest

Bei dem Eignungstest legen wir auf folgende Punkte einen Fokus:

  • Sozialverhalten – Teamfähigkeit des Menschen
  • Sozialverhalten – Teamfähigkeit des Hundes
  • Das Wesen des Menschen und das Wesen des Hundes
  • Sozialisierungsgrad des Hundes
  • Wie ist der Grundgehorsam (ich mag dieses Wort nicht besonders – allerdings drückt es aus, was grundsätzlich gemeint ist)
  • Wie ist die Bindung von Hund und Mensch
  • Wie geht der Hund mit Stress um
  • Wie geht der Mensch mit Stress um
  • In welchem Zustand ist der Hund
  • Wie geht der Mensch mit Situationen um, die nicht so laufen, wie sie laufen sollten (z.B. wenn der Hund ein Signal nicht ausführt)
  • Umgang des Hundes mit fremden Geräuschen
  • Umgang des Hundes mit unvorhergesehenen Situation
  • Wie führt der Hundehalter seinen Hund an einem fremden Ort
  • Wie führt der Hundehalter seinen Hund über verschieden Untergründe
  • Wie sieht das Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Hund aus

Aufgaben-Eignungstest-Therapiehundeausbildung

Diese Situationen prüfen wir beim Eignungstest

Es gibt eine Vielzahl von Situationen, die wir beim Eignungstest abprüfen, um feststellen zu können, wie sich das Mensch-Hund-Team verhält. Das sind z.B.

  • die Begrüßung
  • Abwarten
  • Verhalten bei Lärm
  • Verhalten bei spielenden Kinder
  • Passieren einer Menschengasse,
  • Leinenführigkeit
  • Kontakt am Rollstuhl
  • Kontakt am Gehwagen
  • Kontakt mit liegender Person,
  • Futterverweigerung,
  • Impulskontrolle
  • Bewegte Objekte wie z.B. aufgespannter Schirm
  • Grundsignale
  • Rückruf
  • Spieltrieb des Hundes
  • Spielabbruch- Abbruchsignal
  • Untergrundsensibilität- verschiedene Untergründe
  • ungewohnte Kleidung- Mantel, Schal etc.

Das passiert nach dem Eignungstest

Aufgrund des Testes entscheiden wir, ob das jeweilige Team zur Ausbildung bei Trust the Dog zugelassen werden kann. Nur wenn der Eignungstest bei uns auf dem Geländer positiv ausfällt, kann die Therapiehundeausbildung überhaupt aufgenommen werden.

Ein bestandener Eignungstest zeigt, dass bei dem jeweiligen Team Potential für die Therapiehundeausbildung besteht. Das bedeutet aber nicht , dass das Team bereits alles können muss. Die Ausbildung zum Schul- bzw. Therapiehund geht ein Jahr und in diesem einem Jahr kann und wird das Team eine Menge lernen.

Für uns ist beim Eignungstest wichtiger zu sehen, wie die Bindung, der Umgang und das Wesen von Hund und Halter sind, als dass der Hund sämtliche Kommandos fehlerfrei ausführen kann.

Möchtest du auch den Eignungstest für die Therapiehundeausbildung machen?

Du möchtest gerne mit deinem Hund ein professionelles Team werden? Dein Wunsch ist es deinen Hund mit in deine Arbeit als Pflegekraft, Therapeutin, Erziehung etc. einzubinden? Du hast keine “Hintergrundausbildung” im therapeutischen oder pädagogischen Bereiche, möchtest aber trotzdem mit deinem Hund aktiv werden?

DANN ist dieser Eignungstest der erste Schritt.

Hier kannst du dich für den nächsten Eignungstest anmelden:

Anmeldung zum Eignungstest

Wenn du dir noch unsicher bist, dann vereinbare gerne ein Erstgespräch mit mir.

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