Im Sommer hat man als Hundehalter vor allem eines im Kopf: Den Schutz vor Zecken. Doch man hat ganz andere lästige Tierchen gar nicht auf dem Radar. Neben den Zecken gibt es natürlich auch viele weitere Parasiten, die uns und unseren Vierbeiner das Leben schwer machen. Einen möchte ich euch heute vorstellen: Die Hirschlausfliege!

Was ist das?

Die Hirschlausfliege ist eine kleine, 5-6mm große Fliege. Sie kommt vor allem im Spätsommer und Herbst vor, wegen der milden Wetterbedingungen im Winter kann sich ihr Vorkommen zukünftig aber stark vermehren. Sie fühlt sich in waldnähe am wohlsten und ernährt sich vom Blut der Walbewohner. Ihre eigentliche Beute sind Wildtiere, wie Hirsche, Wildschweine und Dachse, aber leider sind wir und unsere Hunde nicht gänzlich vor ihnen sicher.

Sie bewegt sich zunächst fliegend, krallt sich dann fest und wirft ihre Flügel ab. Daher kommt auch der Name „fliegende Zecke“. Sobald die Hirschlhausfliege ihre Flügel abgeworfen hat sieht sie Zecken zum verwechseln ähnlich.

Was macht sie so gefährlich?

Den Biss an sich bemerkt man zunächst nicht. Die eventuellen Folgen sind das Unangenehme. Hirschlausfliegen können heftige allergische Reaktionen auslösen, die bis zu mehreren Wochen anhalten. Die Haut schwillt an, juckt und es gibt einen Ausschlag. Erst nach zwei bis drei Wochen wird der Juckreiz besser. Ausgelöst wird diese Reaktion durch das Bakterium Bartonella Schoennuchensis. Ca. 90 Prozent der Hirschlausfliegen-Populationen tragen dieses in sich. Sie kann Erreger von Tier auf Mensch und anders herum übertragen. Deshalb gilt sie als Erreger für Zoonosen.

Die Hirschlausfliege beim Hund

Bevorzug beißt sich die Hirschlausfliege beim Hund im Nacken, am Bauch und um die Rute fest. Erkennen tut man das oftmals daran, dass der Hund unruhig ist und sich viel kratzt oder auch selber beißt.

Kasper und die Hirschlausfliege

Die liebe Claudia hat bereits Erfahrungen mit Hirschlausfliegen am Hund gemacht. Kasper hatte bereits eine am Hodensack, die ihm eine Menge Ärger bereitet hat. Er hatte richtige Lähmungserscheinungen und konnte nicht aufstehen. Er ist hinten weggeknickt und hat versucht sich zu beißen. Sein ganzer Bauch war gerötet. Nicht nur an der Bissstelle, sondern alles rundherum war knallrot. Wohl oder übel ging es für Kasper zum Tierarzt.

Was kann man dagegen tun?

Mittelchen, die sonst zum Einsatz gegen Zecken, Flöhe, Milben und sonstige Parasiten kommen, wird manchmal auch eine Wirkung gegen die Hirschlausfliege nachgesagt. Diese Wirkung wurde jedoch bisher noch nicht untersucht und ist deswegen nicht nachgewiesen.

Leider gibt es nicht viel, was man zur Bissprävention machen kann, außer die Augen aufzuhalten und die Fliegen rechtzeitig abzusammeln. Man sollte seinen Hund nach Spaziergängen nach Parasiten wie der Hirschlausfliege absuchen, diese ggf. einfach wegsammeln. Bei Symptomen sollte man sich an einen Tierarzt wenden.