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Darf man den Hund maßregeln? Darf man den Hund strafen?

Für viele Menschen ist es nicht leicht dem Hund gegenüber Strenge zu zeigen. Was die einen zu viel an Druck auf den Hund ausüben, das machen die anderen zu wenig. Hundehalter haben oft Probleme dem Hund gegenüber die richtige Energie einzusetzen.

Worauf es ankommt und wie man sich dem Hund gegenüber verhalten sollte, darüber sprechen Claudi und Bienie in dieser Folge.

Außerdem erfahrt ihr, was das Futterverweigern ist. Diese Form von Training ist ein Baustein in der Therapiehundeausbildung bei Trust the Dog. Es ist ein sehr wichtiger “Trick”, den die Hunde beherrschen müssen. Dabei geht es darum, dass wenn dem Hund Futter angeboten wird, der Hund wegschaut bzw. der Hund den Hundehalter anschaut. 

Bei Therapiehunden geht man davon aus, dass sie in einer Situation, wo den Hunden angebotenes Fressen vor die Nase gehalten wird, der Hund die Halterin oder den Halter um “Erlaubnis” bitten, ob sie das fressen dürfen. Dieses Futterverweigern soll also dazu sein, dass wenn das Pausenbrot angeboten wird, der Hund den Hundehalter fragt und aktiv den Hundehalter anschaut, und um Erlaubnis fragt, ob er es fressen darf. 

Das Futterverweigern kann man sehr gut mit dem Clicker trainieren. Es funktioniert auch ein anderes Markersignal. Für mich funktioniert der Clicker sehr gut, weil man es gut timen kann. Der Hund ist an der Leine und man hat ein Helferlein. Das Helferlein präsentiert dem Hund den Keks und macht die Hand zu, bevor der Hund dran kommt, damit der Hund keinen Erfolg hat. 

Der Hundehalter macht nichts, keine verbale Äußerung, nur abwarten. Der Hund darf an der Hand lecken und darf dran kratzen, wird aber irgendwann aufgeben. In dem Moment muss der Hundehalter den Clicker nutzen. Wenn der Clicker gut aufkonditioniert ist, dann hört der Hund das Geräusch und wird den Hundehalter anschauen. Am Anfang wird der Hund noch nicht den Hundehalter anschauen, sondern nur von der Hand wegschauen. Aber in dem Moment, wo der Hund ablässt, bekommt er eine Belohnung. 

Das übt man ganz lange und dann wirst du feststellen, dass wenn das Helferlein dem Hund etwas anbietet, der Hund die Situation wieder erkennt. Wenn der Hund sich dann abwendet, kommt der Clicker nach der Belohnung.

Wichtig ist, dass du das Futterverweigern auch mit unterschiedlichem Essen belohnt wird. Denn schließlich geht es auch um Stullen bzw. Butterbrote, die dem Hund angeboten werden. Je mehr man das trainiert und je facettenreicher man das trainiert. 

Was ein Fehlverhalten des Hundes angeht ist meine Devise, dass die Hundehalter nicht lange überlegen sondern den Hund maßregeln sollten. Ich sage das auch bei Welpen, die z.B. etwas klauen. 

Wichtig ist, dass du deinen Hund mit der richtigen Energie maßregelst. Ich sehe das häufig, dass Hundehalter mit der richtigen Energie loslegen und den Hund maßregeln wollen, dann aber, je näher sie ihrem Tier kommen, die Energie verlieren. 

Es muss eine richtige Maßregelung erfolgen, ich nehme den Hund an der Brust und schiebe ihn ganz kurz, energisch und prägnant, also zackig, weg. In dem Moment, wo sie hochspringen wollen, muss eine Reaktion erfolgen. Und danach ist Ruhe. Ich gucke den Hund nicht mehr an. Keine weitere Reaktion meinerseits. 

Wichtig ist eine konsequente Haltung gegenüber dem Hund. Klare Kommunikation sowohl durch Körpersprache, also auch verbal. 

Eine Maßregelung des Hundes ist auch mal gut, Grenzen setzen und diese wahren. Mit einer klaren Haltung kann der Hund viel besser umgehen als mit unklarem Verhalten. 

Ein schlechtes Verhalten deines Hundes musst du genauso wenig tolerieren, wie schlechtes Verhalten einer anderen Person. Deshalb darfst und sollst du deinem Hund Fehlverhalten aufzeigen und konsequent reagieren.

Vergleiche auch dein Verhalten gegenüber deinem Hund mal kritisch: Vielleicht schenkst du dem Hund auch übertrieben viel Aufmerksamkeit, indem du ihn streichelst, ständig mit ihm sprichst, ihn tätschelst und an ihm herum fummelst. Würdest du so ein Verhalten einer anderen Person dir gegenüber dulden?

Deshalb gibt es auch in meinen Kursen, z.B. Hundeerziehung 1 oder 2, auch erst einmal eine Mensch-Mensch-Übung. Ich bin dann der Mensch und sie der Hund. Und dann zeige ich dem Hundehalter, wie sich bestimmte Handlungen gegenüber ihrem Tier anfühlen. Viele Menschen reagieren da – zu Recht – mit Ablehnung. 

Es ergibt auch Sinn, nicht nur einmalig in einen Hundekurs zu gehen, sondern mit dem Hund zusammen immer wieder zu üben, damit sich z.B. schlechte Verhaltensweisen nicht einschleichen. 

Beachtet bitte auch, dass Hundekurse für eure Hunde anstrengend sind. Körperlich und psychisch. Eigentlich müssten die Menschen auch Übungen machen, um zu erkennen, wie anstrengend das ist. Hundeschule ist für eure Tiere Höchstleistung – gönnt eurem Hund deshalb auch Erholungsphasen und Auszeiten. 

Und für alle Trickser unter euch noch ein Extra-Tipp:

Arbeitet mit einer Uhr oder einem Wecker oder zählt die Leckerlis ab, damit ihr wirklich zeitlich begrenzt trickst. Tricksen ist sehr anstrengend für den Hund, startet also gerne nur mit 1 oder 2 Minuten Tricksen und gönnt eurem Vierbeiner dann auch die Erholung.

Kennst du eigentlich schon den Trust the Dog CLUB?

NEIN? Na dann aber los!
Warum du mitmachen solltest?

  • Damit du deinen Hund bei schlechtem Wetter auslasten kannst
  • Um mit deinem Hund enger zusammenzuwachsen
  • Damit dein Hund mehr auf dich achtet
  • Weil dein Hund über sich hinauswachsen wird
  • Um deinen Hund noch besser kennenzulernen
  • Damit du deinen Hund aus schwierigen Situationen herausholen kannst
  • Um die Konzentrationsfähigkeit deines Hundes zu verbessern
  • Damit du deinem Hund mehr Sicherheit vermitteln kannst
  • Weil mehr Wissen einfach besser ist