Wie mache ich meinen Spaziergang zu einem Abenteuer für Mensch und Hund?

Für jeden Hundehalter ist es ein Thema- das Spazieren gehen mit unserer Fellnase und wir alle kennen es. Manchmal hat man einfach keine Lust auf einen Spaziergang. Doch nicht nur wir sind hin und wieder gelangweilt und unmotiviert, auch unser Hund hat nicht immer Lust, dasselbe zu sehen und dasselbe zu tun.
Doch jetzt ist Schluss mit Langeweile – Spaziergänge können für Hund und Mensch zu einem richtigen Abenteuer werden. Man muss nur wissen wie.

Auch wir haben mit unserer Hündin ein kleines „Spaziergeh-Thema“ gehabt. Vielleicht kennt ihr das auch: Wenn man nun das erste Mal einen kleinen Welpen Zuhause hat, dann möchte man doch als neu gewordene Hundeeltern erstmal nur eins-am Besten alles richtig machen.
Ich sage euch, dass funktioniert leider meistens nicht, aber das ist auch gar nicht schlimm. Man hört am Anfang so viel: „Bloß nicht zu viel Auslastung.“, „Bloß nicht zu wenig Auslastung“, „Das ergibt sich irgendwann sowieso, dass der Hund keine Lust mehr hat, zu spielen.“

Und das war für uns der größte Mythos. Denn euer Junghund und Welpe hat immer Lust zu spielen, er verliert nur die Lust, wenn ihm nichts angeboten wird.

So oft ist unsere Hündin einfach lustlos hinter uns hergetrottet beim Spaziergang-manchmal hatte unsere Fellnase gar keine richtige Lust überhaupt loszugehen. Wir dachten schon, sie ist einfach „Spazier-faul“.

Allerdings war die Lösung genauso simpel, wie sie klingt. Ihr war einfach langweilig. Nicht nur weil es langweilig war jedes Mal dasselbe zu sehen beim Spazieren gehen, sondern auch, weil wir einfach langweilig waren.

Seit wir beim Spazieren gehen gemeinsam kleine Abenteuer erleben, bei denen sie und wir Spaß haben, kann sie es nicht erwarten, mit der Gassierunde zu starten.

wanderung mit hund

Erstmal ist es wichtig zu wissen, dass nicht jeder Spaziergang von uns zu einem völligen Zirkus gemacht werden sollte.
Wir sind nun mal keine „Dauerbespaßer“ und das müssen wir auch gar nicht sein!

Ganz oft machen die kleinen Dinge für unseren Vierbeiner schon einen riesigen Unterschied und wenn wir als Halter auch noch Spaß dabei haben, haben wir doch eine Win-Win Situation. Nicht jeder Spaziergang sollte ein Abenteuer-Spaziergang sein und werden. Es ist auch wichtig für unseren Hund mal Langeweile zu lernen. Wenn wir unsere Fellnase zu sehr verwöhnen, dann erwartet sie, dass wir dies immer tun und grade jetzt in Corona-Zeiten haben viele von uns einfach mehr Zeit, als im normalen Arbeitsalltag.

Deswegen achtet gut darauf, dass ihr die zusätzliche Zeit mit eurer Fellnase natürlich sinnvoll und gut nutzen könnt, euren Vierbeiner dabei aber nicht zu sehr daran gewöhnt, dass bei jedem Spaziergang große Action stattfindet. Legt immer wieder zwischendurch einen „langweiligen“ Ruhe Tag ein, denn dies ist nicht nur wichtig für deinen Hund, sondern auch für dich!

Doch was kann nun getan werden, um die Spaziergänge für euch spannender zu gestalten?

Umgebung verändern

Hört sich unspektakulär an, verändert aber einiges!
Für deinen Vierbeiner bedeutet eine neue Umgebung etwas anderes als für dich. Für deinen Vierbeiner sind das alles neue Reize. Er hat es noch nie gesehen, gerochen und erkundet und grade für einen Jungspund ist es mehr als spannend, neue Wege kennenzulernen. Da braucht man auch gar nicht den langen Spaziergang. Manchmal reicht es, sich einfach mit dem Hund an einen neuen Ort zu setzen, dort zwei Stunden zu picknicken und dann wieder nach Hause zu fahren. Glaubt mir, euer Hund wird absolut kaputt sein!

Umgebung sinnvoll nutzen

Richtig, es bringt nicht nur etwas, deine Umgebung regelmäßig zu verändern, sondern auch, die veränderten und bekannten Umgebungen sinnvoll zu nutzen. Sei dir dafür deiner Umgebung bewusst. Was gibt es in deinem Umfeld alles spannendes zu entdecken?
Habt ihr vielleicht Baumstämme, über die du gemeinsam mit deinem Hund springen kannst oder auf denen du trainieren kannst, deinen Hund ins „Sitz“ oder „Platz“ zu bringen?

Dicht beieinander stehende Bäume oder Sträucher eigenen sich bestens als ein Slalomparcours.

Eine Parkbank kann dazu genutzt werden, deinen Vierbeiner darauf sitzen oder auch darunter kriechen zu lassen.

Nehmt eure Umgebung war und nutzt sie sinnvoll. Das ist nicht nur ein gutes Training für deinen Hund, sondern auch eine kleine Achtsamkeitsübung für dich.

Tageszeiten und Wetter

Niemand von uns geht gerne bei Wind und Wetter draußen spazieren und wir alle haben am liebsten Sonnenschein, doch auch das kann für deinen Vierbeiner einen Spaziergang schon spannender machen.
Im Regen riecht ja alles ganz anders und plötzlich sind da großartige Pfützen überall auf den Wegen, in denen man sich so wunderschön wälzen kann. Natürlich ist das kein großer Spaß für uns, für deinen Vierbeiner aber umso mehr. Also Gummistiefel an und los geht’s 🙂
Auch kann es eine ganz neue Erfahrung sein, wenn ihr mal zu einer anderen Tageszeit rausgeht. Denn selbst, wenn das die Routine-Route ist, die oft gegangen wird, sieht auch die im Dunkeln oder Hellen plötzlich ganz anders aus.

Kleine Überraschungen

Kleine Überraschungen machen den Spaziergang für deine Fellnase zu etwas ganz Besonderem.
Das kann zum Beispiel ein Zergelspielzeug oder ein Quitschie sein.
Aber auch ein Ausflug ans Wasser, sofern deine Fellnase Wasser mag, oder auch das Fangenspiel mit einem Menschen machen jeden Spaziergang spannend.
Auch die jahreszeitenbedingten Witterungen, zum Beispiel das Laub im Herbs, können hier prima für Spiele genutzt werden.

Grundsätzlich und Allgemein gilt natürlich, dass auch immer neue Menschen auf dem Spaziergang und vorallem natürlich andere Hunde und Hundebegegnungen einen Spaziergang unfassbar spannend für unsere Fellnase machen.
Hier steht natürlich die Verträglichkeit mit anderen Hunden ganz besonders im Vordergrund, wir wollen schließlich nicht, dass am Ende noch jemand schlechte Erfahrungen macht oder gar verletzt wird.

Wenn ihr Lust auf tolle und begleitete Hundebegegnungen habt, dann schaut doch gerne mal bei unseren Hunderunden vorbei, klickt dazu auf den Button.

Auch Suchspiele oder Futterspiele sind eine Möglichkeit eure Spaziergänge spannend zu gestalten. Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Zum Einen kann man hier sehr gut mit Leckerlis oder Futterdummy, aber auch mit Spielzeugen oder Spiel generell als Belohnung arbeiten.
Hierfür ist es wichtig, dass du dir vorher genau überlegst, was für deinen Vierbeiner eine tatsächlich Belohnung darstellt.

Ist es denn wirklich das Leckerli?

Mein Hund zum Beispiel nimmt draußen gar kein Leckerli an – typisch Akita eben. Bei ihr würde mir ein Leckerli als Belohnung gar nichts bringen, dafür liebt sie Wasser und Zergelspiele, das ist die perfekte Belohnung für sie.

Eine Belohnung kann ALLES sein! Hauptsache es ist auf dich und deinen Hund abgestimmt.

  • Suchspiele können ganz unterschiedlich aussehen. Ganz klassisch kannst du ein Spielzeug deiner Wahl oder den Futterdummy verstecken oder „verlieren“ und deinen Hund suchen lassen.
    Dies ist auch ein gutes Training, dss ganz unbewusst und spielerisch für deinen Hund abläuft.

  • Bei der Leckerliwiese streust du im hohen Gras oder im Park Leckerlis auf der ganzen Wiese und dein Hund darf danach wie bei einem Schnüffelteppich die Leckerlis suchen. Hierbei ist es wichtig, dass du auf eine entspannte Umgebung achtest, bei der ihr möglichst alleine seid, damit ihr nicht unangenehm gestört werdet.

  • Auf einem Spaziergang lässt sich ein Teil der Futterration für den Hund prima verfüttern. Bei Sitz-|Platz-|Stehübungen können Trockenfutter oder auch andere Leckerlis gut als Belohnung eingesetzt werden. Aber auch ein Suchspiel ist mit Futterbelohnung ein Killer gegen Langeweile.

Falls du jetzt ganz viel Motivation hast, aber dir nach und nach die Ideen ausgehen, kommen hier noch ein paar Ideen für dich, wie du mit uns deine Spaziergänge für dich und deine Fellnase spannend gestalten kannst.

Erzähle mir gerne von deinen Geheimtipps für Spaziergänge in den Kommentaren. Viel Spaß bei all euren kommenden Abenteuern mit eurer Fellnase!